CDU Ortsverband Horb

Horber CDU fordert mehr Tempo bei „Klimaneutraler Kommune 2050“

Der Stadtverband verlangt mehr Pragmatismus bei regionaler Energiegewinnung 

Der CDU-Vorstand um Gerhard Fassnacht steht bei herrlichem Spätsommerwetter auf dem Solarfeld in Nordstetten. Mit dabei ist Klaus Mack, Bundestagskandidat für Berlin. An solch einem Tag wie heute leisten die 13.300 Solarmodule seit 2012 Schwerstarbeit. Die Entscheidung, auf der ehemaligen Erddeponie Reute, Sonnenenergie zu nutzen, wurde damals im CDU-geprägten Gemeinderat getroffen.

Solarpark Reute produziert Strom für 800 Familien

111 Wechselrichter wandeln diese Energie in umweltfreundlichen Sonnenstrom um, der ausreicht, um 800 vier-Personenhaushalte zu versorgen. Und die Anwesenden sind sich einig, hier ist es gelungen, eine Fläche nachhaltig zu nutzen. Und genau da sieht man in Kreisen der CDU großen Aufholbedarf und weiteres Potenzial. Die Diskussionen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit ziehen sich gerade im laufenden Wahlkampf durch alle Parteien und Gremien. Aber sie sind meist ideologisch und plakativ geprägt.

Freianlagen-Photovoltaik benötigt die dreifache Fläche wie Windkraft

Es gilt, in Zukunft nicht nur möglichst laut den einzigen Klimakiller ausfindig zu machen, sondern engagiert aber sachlich auf kommunaler Ebene nach der besten machbaren Lösung im regionalen Mix zu suchen. Für ein Windkraftrad bedarf es ca. 1 ha Fläche - ungefähr ein Fußballfeld. Für die Erbringung gleicher energetischer Leistung benötigt ein Solarfeld davon 3. Vor diesem Hintergrund hatte sich 2012 die Horber CDU für den Bau von Windrädern eingesetzt. Aber bekannterweise ist dieses Projekt am Naturschutz gescheitert.

Energiewende ist keine Ideologie, sondern eine gesamtgesellschaftliche Problematik

Aber auch viele Flächen für weitere Solaranlagen sind tabu. So sind es z.B. brachliegende Ausgleichflächen wie in Bittelbronn (u.a. für Ausbau B28) oder der ehemalige Standortübungsplatz (u.a. für die Panzerkaserne in Böblingen) vorneweg ausgeschlossen, um überhaupt in eine mögliche Planung mit einbezogen werden zu können. Und hier will Fassnacht beim Bundestagsabgeordneten ansetzen. Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Problematik. Also müssen auch politische und gesetzliche Vorgaben auf den Prüfstand, bevor wertvoller Ackerboden weiterhin dem Landverbrauch zum Opfer fallen. Die Ausweisung und damit grundsätzliche Tabuisierung von Ausgleichflächen und ein einschränkender Natur- und Artenschutz verhindern heute meist pragmatische regionale Lösungen für energetische Planungen in unsere Zukunft, lautet die Botschaft von Fassnacht an Klaus Mack.

Gemeinderat will Klimaneutralität

Dabei hat die Stadt Horb einiges schon in Richtung Klimaneutrale Kommune 2050 bewirkt. Der Ausbau des Nahwärmenetzes, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf modernste LED-Technik oder das Wasserkraftwerk sind nur einige beispielhafte Entscheidungen, die in der Vergangenheit durch die Mitwirkung des Gemeinderats von der Verwaltung umgesetzt wurden.

Jeder reklamiert den Umweltschutz für sich

Für Fassnacht gibt es kein Allheilmittel oder die Superidee. Die Politik hat über die Jahre hinweg die Interessenskonflikte mit verursacht. Er betont, in dieser Gemengelage müssen alle gesellschaftlich relevanten, kommunalen und politischen Horber Gremien die regionale Diskussion auf breiter Ebene gemeinsam führen und zeitnah Ziele definieren, welche Maßnahmen für unsere Kommune die richtigen sind. Und das am besten losgelöst von Parteibuch und Ideologie. Bis 2050 sei es nicht mehr weit, so der CDU-Vorsitzende aus Altheim.