CDU Ortsverband Horb

CDU besucht das Hausarzt-Projekt in Dettingen

Große Fortschritte auf der Baustelle

In Dettingen gibt es eine Zukunft für die ärztliche Versorgung. Dr. med. Werner Bösch praktiziert seit Januar in seinen bekannten Räumen gemeinsam mit Frau Dr. med. Katharina Schmid. Aber nicht mehr lange – im Herbst werden die neuen Räume am Ortseingang fertig sein. Schon lange hieß es bei Dr. Bösch: „Pateientenstopp“, alleine konnte er den zusätzlichen Bedarf an Behandlungen einfach nicht mehr bewältigen. Mit der neuen Konzeption wird es aber in Bälde möglich sein, wieder neue Patienten aufzunehmen und zu behandeln. Und nicht nur für Dettinger, das Ärztehaus soll Anlaufstelle werden für Patienten aus dem gesamten Umkreis in Horb.

Sowohl Frau Dr. Schmid, sowie auch Herr Dr. Bösch sind Teil der „Hausarztpraxis Remmingsheim“. Deren Gründer Herr Dr. med. Ralph Ostertag und Herr Karl Herrmann stellten das Praxiskonzept am vergangenen Donnerstag den Gemeinderatskandidaten der Horber CDU vor. Dank der Entscheidung im Horber Gemeinderat, in ein Ärztehaus zu investieren, werden sie demnächst neben Remmingsheim hier in Dettingen ihr zweites Standbein eröffnen. In Remmingsheim unterstützt noch der gebürtige Horber, Herr Kilian Gunkel als Facharzt-Assistent. Und demnächst wird Dr. med. Albrecht Kächele, Oberarzt beim Klinikverbund-Südwest, dort Spezialist für Neurologie, zu dem innovativen Team in Dettingen hinzustoßen. So will das Ärzteteam gewährleisten, dass an beiden Standorten immer jeweils 2-3 Ärzte für die Bevölkerung vor Ort sind.

Bei einer Baustellenführung erklärte Dr. Ostertag das selbst geplante moderne Praxiskonzept. Bauträger Kopp aus Sulz-Mühlheim wurde vom Ärzteteam und insbesondere von Ortsvorsteherin Andrea Haigis für seine unkomplizierte Professionalität und Termintreue beim Baufortschritt gelobt. 

Dr. Ostertag erläuterte offen und gradlinig das Hausarztmodell Dettingen. Er machte deutlich, dass in Horb 6,5 Arztsitze frei sind und damit die Kommune in diesem Punkt Notstandsgebiet sei. Im Nachwuchsbereich macht er sich für dieses neue Projekt keine Sorgen, da die Praxis die Fachausbildungsberechtigung für Allgemeinmedizin besitzt und eng mit der Uni Tübingen kooperiert. Daher gibt es viele Kontakte zu jungen oder herangehenden Ärzten, welche die Praxis immer wieder verstärken können.

Dr. Katharina Schmid kümmert sich viel um Organisation und Technik. Sie betont, dass die neue Praxis eines der modernsten Digitalisierungskonzepte haben wird. Problematisch sieht sie aktuell die überbordende Bürokratie. Als mögliche weitere Leistungsangebote kann sie sich u.a. mobile Arztsprechstunden in den umliegenden Dörfern und Teilorten für die Zukunft vorstellen.

Dr. Bösch zeigte sich äußerst positiv gegenüber dem „neuen“ Team. So sieht er sein Lebenswerk mit den vielen eng verbundenen Menschen als Patienten, in guten Händen fortgeführt.

Dr. Kächele freut sich auf die Arbeit im neuen Team. Dadurch ergeben sich patientenfreundliche Öffnungszeiten und einfachere Urlaubsgestaltung. Außerdem haben alle, vor allem aber die jungen Ärzte, die Möglichkeit, aus dem Erfahrungsschatz der anderen zu lernen.

Aber auch infrastrukturelle Aspekte seien heute für den Aufbau einer selbständigen Arztpraxis wichtig, so Karl Herrmann. Deshalb wünscht er sich z.B. auch die S-Bahn Anbindung an Horb. Nicht nur wegen Ärzten oder Personal, Patienten kämen somit oft einfacher auch zum nächsten Spezialisten.

Irgendwann ist immer Schuss und man merkte es allen an –heute ist das schwierig, hier den Punkt zu setzen. Ortsvorsteherin Haigis genoss den interessanten Austausch und zeigte sich froh, so ein modernes Hausärzteteam in Dettingen ansässig zu haben. CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Keßler dankte Fridolin Weckerle und Michael Eitelbuß als Initiatoren der Veranstaltung und überreichte dem Ärzteteam als Dank für die Gastfreundschaft ein Weinpräsent. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es ein gelungener und bilateral informativer Abend gewesen sei, der viele positive Ausblicke aufgezeigt habe, um die heute brachliegende Patientenversorgung in Horb künftig zu verbessern.